Donnerstag, 29. Mai 2008

"Milchmädchenrechnung" - zu Artikel in "Die Presse" am 29.5.08

Die Rechnung des VCÖ die Straßenkosten mit 6,3 Milliarden Euro dem Straßenverkehr zuzuordnen ist eine Milchmädchenrechnung. Gehen wir vom liebsten Wunsch des VCÖ aus, davon, dass es keinen privaten Straßenverkehr mehr gibt. Wer finanziert dann die Infrastruktur, damit wir u.a. täglich frische Nahrungsmittel bekommen, die Rettung, Arzt, Feuerwehr und Post kommen kann etc. etc.? Das Geld müsste aus dem allgemeinen Budget kommen und damit zahlen dann auch jene mit, die kein Fahrzeug haben. Fakt ist, dass die Autofahrer die notwendige Infrastrukur zur Versorgung der Bevölkerung erhalten, auch für jene, die kein Fahrzeuge besitzen!

Pendler Unterstützung:
Vielen Pendlern wird vorgeworfen, warum sie das Auto benützen und damit unrecht getan. Sie haben sich nicht den Arbeitsplatz und Wohnort ausgesucht. Die Raumordung, also die Politik war es, die in den letzten zig Jahren gravierende Fehler gemacht hat: Zum Beispiel riesige Siedlungen im Norden Wiens und gewaltig Bürokomplexe, Shopping Cities und Gewerbegebiete im Süden Wiens. Bestes Beispiel ist der, sicher fein zum Arbeiten, neu errichtete Campus 21 in Brunn am Gebirge: Erst vor wenigen Tagen haben ich seine Werbung mit dem großen Hinweis gesehen ".....mit eigener Autobahnabfahrt". Was dabei fehlte: "Ohne effizienten Anschluss an den öffentlichen Verkehr". Und wer bewilligt solche Fehlplanungen in der Raumordnung? Sicher nicht die Pendler!
K.N.N.

Flughafen Wien-Schwechat und die 3.Piste, Leserbrief in "Die Presse" am 30.5.2008

"Augen zu und durch", so kommt mir das Verhalten des Flughafen Schwechat mit dem Start einer Info-Tour für den Bau der 3.Piste vor. Sogar in den USA hat man begriffen, dass sich beim Klima etwas tut und auch der Mensch seinen Anteil tun wird müssen, um vom Klimawandel nicht überrollt zu werden.
Fakt ist
1., dass Flugzeuge zu den größten "Schädlingen" unserer Atmospähre gehören . Wollen wir also unser Klima schützen oder machen wir hemmungslos weiter?
2., dass Treibstoff so teuer wie noch nie war und z.B. die AUA im 1.Quartal dadurch wieder tief in die roten Zahlen gerasselt sind und andere ums Überleben kämpfen.
3., Fakt ist weiters, dass unter den Linien ein ruinösen Preiskampf gibt, der in den kommenden Jahren Pleiten und damit WENIGER Flugbewegungen verursachen wird. So hat erst unlängst das Ryanair Management prognostiziert, dass Air Berlin (und damit auch Niki) in zwei Jahren von der Bildfläche weg sein werden.
4., Fakt ist auch, dass es - ausgelöst durch die USA - nun auch in Europa zu ordentlichen wirtschaftlichen Problemen kommen wird. Zeichnet sich doch heute schon ab, das durch die massiven Teuerungen bei Energie und Nahrung viele sparen und daher beim Urlaub kürzer treten werden müssen.

Die beiden Pisten werden also die kommenden vielen Jahre problemlos ausreichen und schon die jetzigen Mengen an startenden und landenden Flugzeugen sind für die lärmgeplagte Bevölkerung bereits mehr als gut genug.
Wo bleiben eigentlich die Politiker aus Wien und NÖ, deren Job es u.a. auch wäre, sich um die Lebensqualität ihrer Bürger zu kümmern. Sendepause?

Schon beim Bewilligungsverfahren der 2.Piste "Stein und Bein" wurde geschworen, dass es nun genug sei.
Jetzt soll also die 3.Piste kommen und wieder sind wir ja alle selber schuld, hätten wir uns nicht in "unmittelbarer Umgebung" des Flughafens, so wie wir in Perchtoldsdorf oder meine Kinder in Brunn am Gebirge, angesiedelt.
Wann kommt die 4.Piste? Undenkbar! - Eh klar, das war aber die dritte auch schon.
Solange fliegen weit billiger wie Bahn fahren sein kann und viele der am Flughafen Wien-Schwechat landenden Fluglinien ohnehin finanziell marod sind, hat eine 3.Piste absolut keine Rechtfertigung!
Auch sollte der Flughafen erst seine Hausaufgaben erledigen und für eine zeitgemäße und funktionierende Organisation des Verkehrs am Boden - sowohl auf der Straße als auch bei den Fluggästen - sorgen.

Kurt Noé-Nordberg
2380 Perchtoldsdorf

Ps.: Das über 4 jährige Mediationsverfahren, auf das sich der Flughafen immerwieder beruft, kann nur eine Alibiaktion gewesen sein. So eine Sache mit soviel total konträren Interessen in nicht mediierbar, das traue ich mich als im Justizministerium "eingetragener Mediator" mit voller Gewissheit zu sagen!!