Dienstag, 29. Januar 2008

ORF-Gebührenerhöhung und "Bulimie", Leserbrief in verschiedenen Adaptionen an verschiedene Tagesmedien

"Samstag ist der Antrag durch" meint in einem Interview - für uns Publikumsräte höchst provokant - Pius Strobl, der ORF-Öffentlichkeitschef. Gemeint wird er damit haben: "Wozu habt ihr Publikumsräte überhaupt nachgedacht, geht doch die Gebührenerhöhung durch einen Beharrungsbeschluss des Stiftungsrates kommenden Samstag sowieso durch."
Vielleicht doch nicht, besinnen sich die vom Publikum gewählten Stiftungsräte darauf, wen sie eigentlich zu vertreten haben!
Sechs der insgesamt 35 Publikumsräte werden vom Publikum gewählt. Jene drei, die die meisten Stimmen erhalten, werden als Publikumsräte automatisch in den Stiftungsrat entsandt: Steffi Graf, Prof.Siegfried Meryn und Fritz Muliar.
Alle drei haben - offensichtlich im Auftrag der SPÖ - schon in der Dezember-Stiftungsratsitzung FÜR die Gebührenerhöhung und gegen das Publikum, das sie gewählt hat, gestimmt . Ebenso vergangenen Montag im Publikumsrat. Und ebenso die Vertreter der Arbeiterkammer und des ÖGB. Auch im Stiftungsrat wird voraussichtlich z.B. der Vertreter der Arbeiterkammer FÜR die Gebührenerhöhung und gegen seine Mitglieder und das Publikum stimmen. Oberste Verantwortlichkeit dafür: Präs.Herbert Tumpel/Arbeiterkammer und ÖGB Präsident Rudolf Hundstorfer.
Sollte also nicht noch ein Wunder geschehen und sich die angeführtren Herrschaften darauf besinnen, wen sie zu vertreten haben, werden wir ab Sommer bis zu 285 Euro jährlich zu zahlen haben und weil es noch viel eindrucksvoller ist: Fast 4000 in alter Währung, dem Schilling - eine Menge Geld in Zeiten wie diesen!

Dass der ORF mehr Geld möchte ist klar, wer nicht.
Unprofessionell und nach wenig Wirtschaftskompetenz riechend, die Vorgehensweise des Stiftungsrates:
Die Preiserhöhung = Gebührenerhöhung wird vor fast zwei Monaten beschlossen und bis heute gibt es dazu kein bewilligtes Budget, keinen konkreten Katalog angekündigter Strukturänderungen und damit verbundener Einsparungen und kein Konzept für die Verwendung der zusätzlichen Gelder. Zusätzlich eine sechstellige Zahl von Sehern, die alles mögliche sehen können, nur nicht ORF-TV.

GD Wrabetz spricht von ORF-"Bulimie". Gefunden habe ich in Wikipedia zu "Bulimie":
"Bulimie-Betroffene sind meist normalgewichtig, können auch unter- oder übergewichtig sein. Sie werden von häufigen Heißhungerattacken heimgesucht und versuchen, ihr Gewicht durch Erbrechen, Hungern, Diäten, ausgiebigen Sport oder den Missbrauch von Abführ- oder Brechmitteln zu kontrollieren." Na ja - welcher Teil der Beschreibung ist da zutreffend, Herr GD Wrabetz?

Kurt Noé-Nordberg
Selbstständig denkender und entscheidender Publikumsrat

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